Progressive Muskelentspannung (PME) / Progressive Muskelrelaxation (PMR)
Die Methode der Progressiven Muskelentspannung (PME) wurde in den 1930er Jahren von dem amerikanischen Arzt und Physiologen Edmund Jacobson (1885 – 1976) entwickelt und beschrieben. Sie wird auch Progressive Muskelrelaxation (PMR) oder Jacobson-Training genannt.
Jacobson hat sich mit der Funktionsweise der Muskulatur beschäftigt. Er hat festgestellt, daß Anstrengung, Stress, innere Unruhe und Angst mit einer höheren Muskelanspannung einhergehen. Symptome dieser starken (oder ständigen) Anspannung können Verdauungsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Bluthochdruck oder auch Erschöpfungsszustände sein.
Aus diesen Ergebnissen zog er den Schluss, daß man durch gezielte muskuläre Entspannung dem Stresserleben entgegenwirken kann. Daraus entwickelte er seine Vorgehensweise zur Entspannung nach dem Prinzip “ Wir erreichen Entspannung durch vorausgehende Anspannung“.
Er fand heraus, daß bei intensiver muskulärer Entspannung die Atmung gleichmäßiger wird, die Herzfrequenz abnimmt , die Verdauung zunimmt und die mentale und emotionale Aktivität vermindert werden.
Das Vorgehen im Entspannungstraining ist also, daß man zunächst verschiedene Muskelgruppen stark anspannt und anschließend wieder locker läßt und dabei den Übergang von der Anspannung zur Entspannung beobachtet. Dieses Vorgehen fällt den meisten Menschen sehr leicht, da zunächst nur die sowieso vorhandene Anspannung verstärkt wird und die Entspannung der Muskulatur unmittelbar spürbar ist.
Ziel des Trainings ist es, die Wahrnehmung für die Muskelan- und entspannung zu erhöhen, um mit fortschreitender Übung schneller entspannen zu können.
Anwendungsbereiche sind
- allgemeine Entspannung
- Regeneration bei vorangegangenen Belastungen / Stress
- Vorbereitung auf zu erwartendene Belastungen (z.B. Prüfungen, prüfungsähnliche Situationen)
- Erschöpfung, Unruhe
- Angst und Depression
- Schlafstörungen